C.F.Drechsel Grünhainichen

 

Firmengeschichte

Seit Jahrhunderten stellen im Erzgebirge unzählige Familienbetriebe Spielwaren, Schnitzereien und Kunstgewerbeartikel in aufwendiger Handarbeit her. Sie selbst zu verkaufen, anzubieten oder bei Messen auf sich aufmerksam zu machen rechnet sich für die Mehrzahl dieser Kleinstbetriebe nicht. So übernahmen schon vor Generationen Spielwarenverleger die Aufgabe der Vermarktung. Sie kauften diese Artikel auf und  stellten sie zu Sortimenten zusammen, um sie dem Einzelhandel oder überwiegend im Export anzubieten.

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Die Grünhainichner Firma  C. F. Drechsel wurde im Jahre 1809 von Christian Friedrich Drechsel gegründet und ist heute das älteste noch existierende Verlags- und Exportgeschäft im Erzgebirge. Im Leipziger Mess-Adressbuch von 1840 erscheint die Firma C. F. Drechsel aus Grünhainichen als Aussteller von Holz- und Spielwaren in der Reichsstraße - Kochs Hof. 1955 wurde durch ein Grußschreiben des Leipziger Messeamtes der 125. Messebesuch der Firma dokumentiert.

Gehandelt wurde mit allem, was die erzgebirgische Holz- und Spielwarenbranche an Vielfalt hervorbrachte: Archen, Festungen, Pferdeställe, Puppenstuben, Miniaturspielzeug, sogenannte Füll- und Schachtelware in Beuteln oder Spanschachteln, auch aufgeheftet auf Pappen und in Kartons eingelegt. Die Spielwaren entstanden unter den fleißigen Händen der Spielzeugmacher, fanden so ihre Käufer in der ganzen Welt und machten den Raum zwischen den Orten Grünhainichen und Seiffen weltbekannt.

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Um 1906 entstand das neue Geschäftsgebäude, in welchem sich noch heute der Firmensitz befindet. Paul Wappler, der Großvater des heutigen Geschäftsführers Reimer Harbeck, übernahm im Jahre 1928 die Firma, die bis 1933 ausschließlich für den Export arbeitete. Der Handel mit Übersee und England verringerte sich ab 1933 merklich und der 2. Weltkrieg brachte den Export fast zum Erliegen. Ab 1945 erholte sich die Spielwarenindustrie langsam. Handwerksbetriebe, die teilweise über Generationen mit dem Verlagsgeschäft verbunden sind, brachten so ihre bekannten Sortimente wieder auf den Markt.

Ab 1948 arbeitete Johannes Harbeck in dem Familienbetrieb, dem er seit dem 01.01.1972 vorsteht. Sein Sohn Reimer führt heute das alteingesessene Verleger-Geschäft und es sind fast 100 Handwerker, die mit dem Verlagsgeschäft zusammenarbeiten und deren Artikel zu den Spielwarenmessen in Leipzig und seit 1992 auch in Nürnberg weltweit einem großen Käuferkreis angeboten werden.